Habe ich bei den Worten Erdnuss und Ingwer deine Aufmerksamkeit bekommen? Verwunderlich wäre es nicht: beide Lebensmittel sind köstlich und bereichern unsere Küche auf verschiedenste Art und Weise. Das muss nicht „in Salz, Essig und Zucker marinierter Ingwer“ oder „Erdnusssoße zu frittiertem Gemüse“ bedeuten. Auch wenn Erdnüsse und Ingwer keine typischen Lebensmittel der deutschen Küche sind, sind sie gesund und nährstoffreich. Auch wenn die Erdnuss botanisch gesehen keine Nuss sondern eine Hülsenfrucht ist, so ist – ähnlich wie für andere Nüsse – der Konsum von Erdnüssen (nicht Erdnussbutter!) mit gesundheitsförderlichen Effekten gegen viele Krankheitsbilder assoziiert. Keine Sorge, Erdnussbutter (ohne Öl und Zucker!) kann ebenfalls gesundheitsförderlich sein. Und wusstest du, dass Ingwer nicht nur eine antientzündliche Wirkung hat und somit unsere Regeneration (Verletzungen, Sport) unterstützen kann, sondern dass bereits eine winzige Menge Ingwerpulver in Studien ein ähnlich effektives Mittel gegen Kopfschmerzen ist, wie andere gängige Schmerzmittel? Allerdings möchte ich hier nicht zu viel versprechen, es ist – wie so oft im Leben – leider kein Wundermittel, welches alle Menschen von jeglichen Gebrechen und Schmerzen heilt. Es kann unseren Körper lediglich unterstützen. Da unsere Gesundheit jedoch zum großen Teil durch die vielen kleinen, täglichen (Lebensstil-)Entscheidungen bestimmt wird, lohnt es sich, derart gesunde und nährstoffreiche Lebensmittel regelmäßig in unseren Speiseplan zu integrieren.

Das folgende Rezept vereint die geballte Power von Erdnüssen und Ingwer zu einem schmackhaften Salat-Dressing. Warum wieder ein Dressing? Wie ich es auch schon beim Cashew Cheeze Dressing geschrieben hatte: Weil Salate uns immer gut tun! Gerade jetzt im Sommer ist Zeit für frische Salate. Nicht nur bei den Salaten selbst ist eine bunte Variation der Zutaten wichtig (zudem lecker!); auch bei den Dressings hilft die Abwechslung, wiederkehrende Gerichte immer wieder aufzupeppen. Darüber hinaus kannst du dieses Dressing auch abwandeln und zu einer Soße oder einem Aufstrich machen. Du wirst es nicht bereuen, dieses Rezept in dein Repertoire aufzunehmen. So, genug geredet, ran ans Zubereiten!

 

Zutaten (für 3-4 Portionen):

  • 80 ml Wasser
  • 4 EL Erdnussmus
  • 4 EL geröstete Sesamsamen (alternativ Hanfsamen)
  • 1 EL Misopaste (alternativ 2 EL Tamari/Sojasoße oder mit Salz abschmecken)
  • 4 TL Reisessig oder ein anderer milder Essig wie z.B. Weißweinessig
  • 2 Knoblauchzehen und ein gleichgroßes Stück frischer Ingwer
  • 1 Dattel (alternativ auch andere Trockenfrüchte oder 2 TL Süße eurer Wahl, z.B. Ahornsirup)
  • 1 TL Kurkumapulver oder ein daumenbreites Stück frische Kurkumawurzel
  • 1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  1. Die Sesamsamen entweder bereits geröstet kaufen oder – für ein besseres, intensiveres Aroma – selbst frisch in einer Pfanne ohne Öl/Fett rösten und dann abkühlen lassen. Dazu die Pfanne auf mittlere Hitze bringen, den Sesam hinzugeben und ihn dann unter ständigem „Rühren“ etwa 3 Minuten goldbraun rösten. Er sollte auf keinen Fall stark dunkel werden oder anfangen zu qualmen – dann ist er verbrannt!
  2. Alle Zutaten in einen Mixer geben und glatt pürieren. Wow, das war’s schon? Fast!
  3. Die angegebenen 80 ml Wasser sind als Start für die Soße gedacht. Wenn ihr dann ein etwas flüssigeres Dressing haben möchtet, gebt vorsichtig 1-2 EL Wasser hinzu, bis ihr die gewünschte Konsistenz erzielt habt. Wenn ihr hingegen weniger Wasser hinzugebt, erhaltet ihr einen cremigen, intensiven Aufstrich.
  4. Das Dressing am besten kaltstellen, so wird es nach einiger Zeit etwas andicken und noch cremiger. Im Kühlschrank hält sich das Dressing gut 3 Tage.
  5. Lass es dir schmecken!

 

Anmerkungen:

  • Das Originalrezept habe ich aus diesem Youtube-Video vom Kanal „Simnett Nutrition“. Dieses Rezept habe ich dann für einen zusätzlichen Gesundheits- & Nährstoffboost optimiert 😉
  • Bei einer Erdnussallergie können selbstverständlich andere Nüsse oder Samen verwendet werden. Eine gute, heimische Alternative für Geschmack, Konsistenz und Geldbeutel sind Sonnenblumenkerne. Mandeln sind auch zu empfehlen!
  • Falls ihr bisher wenig mit Hanfsamen in Dressings experimentiert habt, empfehle ich euch, die vorgeschlagene Variante auszuprobieren und die 4 EL Sesam durch 4 EL Hanfsamen zu ersetzen. Dadurch wird das Dressing mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren angereichert und wird sogar noch cremiger (falls das überhaupt geht)!

Jannik Geisen

Jannik Geisen

Ursprünglich als Physiker über 6 Jahre in der Grundlagenforschung aktiv, seit 2019 veganer Ernährungsberater aus Leidenschaft für eine evidenzbasierte, gesunde Lebensweise.